Strip-Till-Feldtag in Westsachsen: Gewässer- und Erosionsschutz im Fokus

Die zunehmenden Extremwettersituationen, wie lange Trockenperioden und Starkregenereignisse, zwingen die Landwirte umzudenken. Am 24. Mai 2024 fand in Reinsdorf bei Zwickau der landesweite Feldtag zum Thema „Gewässer- und Erosionsschutz“ statt, der auf großes Interesse stieß. Rund 100 Teilnehmende, darunter etwa 40 Landwirtschaftsbetriebe sowie Vertreter aus Landtechnik, Beratung, Handel, Züchtung und Forschung sowie Studenten und Fachschüler, kamen zusammen, um sich über innovative Schutzmaßnahmen und nachhaltige Bewirtschaftungstechniken auszutauschen.

Auf den Feldern der Ehrler GbR fand der Strip-Till One-Pass-Versuch des LAND.VISION-Innovationsbündnisses statt. One-Pass ist ein kombiniertes Verfahren, bei dem Aussaat und streifenweise Bodenbearbeitung in einem Arbeitsgang durchgeführt werden. Die Teilnehmenden hatten die Gelegenheit, an vier verschiedenen Stationen praxisnahe Einblicke in die Methoden der Streifenbodenbearbeitung zu gewinnen. Der Strip-Till-Versuch wird an verschieden Standorten in Westsachsen durchgeführt, um die regionale Eignung dieses konservierenden Verfahrens zu untersuchen.

Station 1: Bodenprofil und Spatendiagnose

Am Stand des FBZ Zwickau/ ISS Plauen wurden die Teilnehmenden zunächst in die Spatendiagnose eingeführt. An einem Bodenprofil erläuterten Experten die verschiedenen Bodenschichten und gaben Hinweise zur optimalen Bodenuntersuchung. Diese praktischen Kenntnisse sind essenziell für die Bewertung der Bodenqualität und die Planung von Erosionsschutzmaßnahmen.

Station 2: Strip-Till One-Pass Versuch

An der zweiten Station erklärten Prof. Knut Schmidtke und Teresa Kempe von LAND.VISION die Details des Versuchs an Wintergerste, Ackerbohne und Mais. Sie zeigten anhand eines Bodenprofils die positiven Auswirkungen der Streifenbodenbearbeitung auf die Bodenstruktur und betonten die Bedeutung dieser Methode für den Erosionsschutz und die Wasserinfiltration.

Station 3: Infiltration und Bodenfeuchte

Herr Jackisch von der TU Bergakademie Freiberg präsentierte an der dritten Station verschiedene Techniken zur Messung der Infiltration und Bodenfeuchte. Praktische Demonstrationen, unter anderem mit einer Beregnungsanlage, verdeutlichten, wie wichtig eine gute Wasserinfiltration für die Vermeidung von Erosion und die Wasserversorgung der Pflanzen ist.

Station 4: Strip-Till-Technik

An der vierten Station stand die Technik im Mittelpunkt. Hendryk Eidam stellte eine Mzuri-Strip-Till-Maschine vor und erläuterte deren Funktionsweise im Strip-Till One-Pass Verfahren. Diese Maschine wurde auch für die Aussaat des gezeigten Feldversuchs verwendet und demonstrierte eindrucksvoll, wie moderne Technik zur Umsetzung nachhaltiger Anbaumethoden beiträgt.

Fazit

Ein plötzliches Gewitter mit heftigem Regen beendete den Feldtag etwas früher als geplant, doch die Teilnehmenden gingen mit wertvollen Informationen und neuen Erkenntnissen nach Hause. Der Feldtag zeigte deutlich, dass innovative Anbaumethoden wie das Strip-Till-Verfahren und gezielte Bodenschutzmaßnahmen entscheidende Beiträge zum Gewässer- und Erosionsschutz leisten können. Die rege Teilnahme und das große Interesse verdeutlichen den hohen Stellenwert dieses Themas für die Landwirtschaft und den Umweltschutz.

STRIP-TILL-FELDTAGSHEFT