Fotos: WFS (Jens Ahnert)
Die Transferwerkstatt „AgrarImpulse: Zukunft Obstbau“ bot am 30. April 2025 einen intensiven und praxisnahen Einblick in die Zukunft des Obstbaus unter dem Fokus von Automation und autonomen Systemen. Die rund 170 Teilnehmenden – darunter viele Obstbaubetriebe – konnten sich über aktuelle Entwicklungen informieren, Technik live erleben und sich in angenehmer Atmosphäre mit Fachkollegen und Experten austauschen. Die Veranstaltung war geprägt von einer positiven Grundstimmung, hoher Gesprächsbereitschaft und großem Interesse – ein gelungener Start in die diesjährige Saison.
Nach der Eröffnung durch LAND.VISION, der Wirtschaftsförderung Sachsen sowie Grußworten von Frau Dr. Schumann aus dem Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft, startete das Fachprogramm mit einer Keynote von Lars Zimmermann (DLR Rheinpfalz) zum Thema „Auf dem Weg zur Automation – Apfelanbau zwischen Preisdruck und Fachkräftemangel“. Herr Zimmermann zeigte anschaulich, wie wirtschaftlicher Druck und Personalknappheit technologische Entwicklungen im Obstbau beschleunigen.
Vor dem ersten praktischen Teil folgte ein wirtschaftlich orientierter Vortrag von Christian Kröling (LfULG) zur „Ökonomie der Baumstreifenbearbeitung“. Er legte dar, wie sich Pflege- und Bearbeitungskosten in unterschiedlichen Verfahren kalkulieren lassen, welche Einsparpotenziale bestehen und welche Kriterien für eine wirtschaftliche Umsetzung ausschlaggebend sind – ein praxisrelevanter Impuls für viele Betriebe.
Es folgten Beiträge zu regionalen Transformationsprozessen und digitalen Lösungen des MIROProjekts (Mitteldeutsche Innovationsregion Obstbau) von Benjamin Striller (TU Dresden), gefolgt von Christian Kröling und Elisabeth Schwitzky, die anhand der Tools eOrchard und Farmable ihre Praxiserfahrungen im Umgang mit FMIS (Farm Management-Informations-Systemen) schilderten.
Neben spannenden Fachvorträgen und praktischen Vorführungen innovativer Maschinen standen insbesondere autonome Geräteträger im Fokus. Vormittags konnten sich die Teilnehmer über Innovationen zur Baumstreifenbearbeitung informieren und die Technik bei Vorführungen erleben (AGXTEND-XPower von NEWTEC, Oz von Naio Technologies und Rotormulcher von AEDES). Bei der Maschinenvorführung am Nachmittag wurden unter anderem die Systeme Ag-Bot (AgXeed B.V. und AGRAVIS Raiffeisen AG), InnoTRAC (InnoTRAC 2020 GmbH) und ELWOBOT (TU Dresden und LfULG) präsentiert. Auch der Hersteller H.S.S. (Hol Spraying Systems B.V.) zeigte sein innovatives Pflanzenschutzgerät. Die Hersteller und Entwickler gaben Einblicke in Stärken, Herausforderungen und Besonderheiten ihrer Technik – etwa hinsichtlich Steuerung, Geländetauglichkeit oder notwendiger Infrastruktur.
Im Anschluss diskutierten Experten in einer Podiumsdiskussion unter Leitung von Christian Kröling und Elisabeth Schwitzky die Zukunft autonomer Fahrzeuge im Obstbau. Auf dem Podium vertreten waren Prof. Dr. Thomas Herlitzius (TU Dresden), Malte Höner (AgXeed B.V.), Dr. Thomas Neubert (HYDRIVE Engineering), Dr. Klaus Weidig (InnoTRAC2020 GmbH) und Hendrik Hol (H.S.S.). Die Diskussion beleuchtete rechtliche Fragen, betriebliche Voraussetzungen, tech-nische Anforderungen sowie Fragen zu Schulungsbedarf, Wartung und Wirtschaftlichkeit. Besonders deutlich wurde: Während das Interesse an automatisierten Lösungen groß ist, bestehen noch viele offene Fragen hinsichtlich Haftung, Integration und Rentabilität – gerade für kleinere Betriebe. Auch das Publikum wurde aktiv eingebunden und zeigte sich diskussionsfreudig und interessiert.
Abgerundet wurde der Tag durch einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungsperspektiven im Bündnis LAND.VISION, vorgetragen von Toni Jacob
(Bündnismanagement).
Die Veranstaltung erfuhr große mediale Resonanz, darunter ein TV-Beitrag im MDR („Obstanbau von morgen“, abrufbar in der ARD Mediathek), Foto- und Videodokumentation durch Jens Ahnert, sowie ein ganztägiger Nachrichtenbeitrag bei Radio PSR.
Für das leibliche Wohl sorgte der Obstbauverband Sachsen & Sachsen-Anhalt: Das Catering übernahm der Verband selbst – mit einen besonderen Einsatz von Vorstandsvorsitzenden Jörg Geithel, der statt im gewohnten Anzug in Latzhose am Grill stand und die Gäste mit Bratwurst und guter Laune versorgte.
Ein besonderer Dank gilt allen Mitwirkenden, Teilnehmenden und Partnern für ihre Beiträge, Im-pulse und das große Engagement. Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, wie groß die Bereitschaft zum Wandel im Obstbau ist – und dass Sachsen diesen Wandel aktiv mitgestalten möchte.
Die zahlreichen Eindrücke und Diskussionen der Transferwerkstatt zeigen, dass der Austausch zwischen Praxis, Forschung, Entwicklung und Wirtschaft ein zentraler Baustein für Innovationen ist. Erste konkrete Ansätze wurden bereits benannt: So wird etwa die Diskussion um ein gemeinsames Farm-Management-Informationssystem (FMIS) im Rahmen des Obstbauverbandes weitergeführt, um die digitale Betriebsführung auf eine einheitliche, praxisnahe Grundlage zu stellen. Auch das LfULG wird seine umfassenden Untersuchungen fortführen, um mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen den praktischen Obstbau gezielt zu unterstützen.
Darüber hinaus sollen Forschung und Erprobung autonomer Technik künftig noch stärker in den Praxisbetrieben selbst stattfinden – denn nur wenn Betriebsleiter und Mitarbeiter die neuen Systeme verstehen und beherrschen, können sie langfristig erfolgreich eingesetzt werden. Der Auf-bau praxistauglicher Schulungs- und Qualifizierungskonzepte wird daher ein wichtiger nächster Schritt sein. Der Wissenstransfer aus den LAND.VISION-Forschungsprojekten, etwa zu Smart Grid-Systemen, wird dabei eine zentrale Rolle spielen und uns in den kommenden Jahren weiter begleiten.
Deutlich wurde auch: Das Vernetzen, Zusammenkommen und kritische Diskutieren zwischen Forschung, Betrieben und Wirtschaft ist entscheidend, um neue Ideen zu entwickeln, vorhandene Lösungen weiterzudenken und Innovationen in die breite Anwendung zu bringen. Mit fortschreitenden Ergebnissen aus dem Bündnis LAND.VISION ist deshalb auch für das kommende Jahr eine weitere Transferwerkstatt geplant – erneut praxisnah, offen für Austausch, eng am Bedarf der Obstbaubetriebe orientiert und im engen Schulterschluss mit den Obstbauverband.
Nach der Eröffnung durch LAND.VISION, der Wirtschaftsförderung Sachsen sowie Grußworten von Frau Dr. Schumann aus dem Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft, startete das Fachprogramm mit einer Keynote von Lars Zimmermann (DLR Rheinpfalz) zum Thema „Auf dem Weg zur Automation – Apfelanbau zwischen Preisdruck und Fachkräftemangel“. Herr Zimmermann zeigte anschaulich, wie wirtschaftlicher Druck und Personalknappheit technologische Entwicklungen im Obstbau beschleunigen.
Vor dem ersten praktischen Teil folgte ein wirtschaftlich orientierter Vortrag von Christian Kröling (LfULG) zur „Ökonomie der Baumstreifenbearbeitung“. Er legte dar, wie sich Pflege- und Bearbeitungskosten in unterschiedlichen Verfahren kalkulieren lassen, welche Einsparpotenziale bestehen und welche Kriterien für eine wirtschaftliche Umsetzung ausschlaggebend sind – ein praxisrelevanter Impuls für viele Betriebe.
Es folgten Beiträge zu regionalen Transformationsprozessen und digitalen Lösungen des MIROProjekts (Mitteldeutsche Innovationsregion Obstbau) von Benjamin Striller (TU Dresden), gefolgt von Christian Kröling und Elisabeth Schwitzky, die anhand der Tools eOrchard und Farmable ihre Praxiserfahrungen im Umgang mit FMIS (Farm Management-Informations-Systemen) schilderten.
Neben spannenden Fachvorträgen und praktischen Vorführungen innovativer Maschinen standen insbesondere autonome Geräteträger im Fokus. Vormittags konnten sich die Teilnehmer über Innovationen zur Baumstreifenbearbeitung informieren und die Technik bei Vorführungen erleben (AGXTEND-XPower von NEWTEC, Oz von Naio Technologies und Rotormulcher von AEDES). Bei der Maschinenvorführung am Nachmittag wurden unter anderem die Systeme Ag-Bot (AgXeed B.V. und AGRAVIS Raiffeisen AG), InnoTRAC (InnoTRAC 2020 GmbH) und ELWOBOT (TU Dresden und LfULG) präsentiert. Auch der Hersteller H.S.S. (Hol Spraying Systems B.V.) zeigte sein innovatives Pflanzenschutzgerät. Die Hersteller und Entwickler gaben Einblicke in Stärken, Herausforderungen und Besonderheiten ihrer Technik – etwa hinsichtlich Steuerung, Geländetauglichkeit oder notwendiger Infrastruktur.
Im Anschluss diskutierten Experten in einer Podiumsdiskussion unter Leitung von Christian Kröling und Elisabeth Schwitzky die Zukunft autonomer Fahrzeuge im Obstbau. Auf dem Podium vertreten waren Prof. Dr. Thomas Herlitzius (TU Dresden), Malte Höner (AgXeed B.V.), Dr. Thomas Neubert (HYDRIVE Engineering), Dr. Klaus Weidig (InnoTRAC2020 GmbH) und Hendrik Hol (H.S.S.). Die Diskussion beleuchtete rechtliche Fragen, betriebliche Voraussetzungen, tech-nische Anforderungen sowie Fragen zu Schulungsbedarf, Wartung und Wirtschaftlichkeit. Besonders deutlich wurde: Während das Interesse an automatisierten Lösungen groß ist, bestehen noch viele offene Fragen hinsichtlich Haftung, Integration und Rentabilität – gerade für kleinere Betriebe. Auch das Publikum wurde aktiv eingebunden und zeigte sich diskussionsfreudig und interessiert.
Abgerundet wurde der Tag durch einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungsperspektiven im Bündnis LAND.VISION, vorgetragen von Toni Jacob
(Bündnismanagement).
Die Veranstaltung erfuhr große mediale Resonanz, darunter ein TV-Beitrag im MDR („Obstanbau von morgen“, abrufbar in der ARD Mediathek), Foto- und Videodokumentation durch Jens Ahnert, sowie ein ganztägiger Nachrichtenbeitrag bei Radio PSR.
Für das leibliche Wohl sorgte der Obstbauverband Sachsen & Sachsen-Anhalt: Das Catering übernahm der Verband selbst – mit einen besonderen Einsatz von Vorstandsvorsitzenden Jörg Geithel, der statt im gewohnten Anzug in Latzhose am Grill stand und die Gäste mit Bratwurst und guter Laune versorgte.
Ein besonderer Dank gilt allen Mitwirkenden, Teilnehmenden und Partnern für ihre Beiträge, Im-pulse und das große Engagement. Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, wie groß die Bereitschaft zum Wandel im Obstbau ist – und dass Sachsen diesen Wandel aktiv mitgestalten möchte.
Die zahlreichen Eindrücke und Diskussionen der Transferwerkstatt zeigen, dass der Austausch zwischen Praxis, Forschung, Entwicklung und Wirtschaft ein zentraler Baustein für Innovationen ist. Erste konkrete Ansätze wurden bereits benannt: So wird etwa die Diskussion um ein gemeinsames Farm-Management-Informationssystem (FMIS) im Rahmen des Obstbauverbandes weitergeführt, um die digitale Betriebsführung auf eine einheitliche, praxisnahe Grundlage zu stellen. Auch das LfULG wird seine umfassenden Untersuchungen fortführen, um mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen den praktischen Obstbau gezielt zu unterstützen.
Darüber hinaus sollen Forschung und Erprobung autonomer Technik künftig noch stärker in den Praxisbetrieben selbst stattfinden – denn nur wenn Betriebsleiter und Mitarbeiter die neuen Systeme verstehen und beherrschen, können sie langfristig erfolgreich eingesetzt werden. Der Auf-bau praxistauglicher Schulungs- und Qualifizierungskonzepte wird daher ein wichtiger nächster Schritt sein. Der Wissenstransfer aus den LAND.VISION-Forschungsprojekten, etwa zu Smart Grid-Systemen, wird dabei eine zentrale Rolle spielen und uns in den kommenden Jahren weiter begleiten.
Deutlich wurde auch: Das Vernetzen, Zusammenkommen und kritische Diskutieren zwischen Forschung, Betrieben und Wirtschaft ist entscheidend, um neue Ideen zu entwickeln, vorhandene Lösungen weiterzudenken und Innovationen in die breite Anwendung zu bringen. Mit fortschreitenden Ergebnissen aus dem Bündnis LAND.VISION ist deshalb auch für das kommende Jahr eine weitere Transferwerkstatt geplant – erneut praxisnah, offen für Austausch, eng am Bedarf der Obstbaubetriebe orientiert und im engen Schulterschluss mit den Obstbauverband.